Die Arzneimittelkommission der deutschen Heilpraktiker, die im Auftrag der Deutschen Heilpraktikerverbände (DDH) arbeitet und eine Stufenplanbeteiligte nach § 63 des Arzneimittelgesetzes ist, hat unter anderem die Aufgabe, die deutschen Heilpraktiker über Risiken in der Arzneimittelanwendung und über rechtliche Änderungen zu informieren.
Nachberufungen zur Arzneimittelkommission
Die Arzneimittelkommission der deutschen Heilpraktiker wurde durch die Deutschen Heilpraktikerverbände durch Nachberufungen personell verstärkt. In die Arzneimittelkommission wurden schon auf dem Kongress in Essen Dr. Till Fuxius, Apotheker; Janine Freder, Dipl. Biologin; Michael Martin, Heilpraktiker und Werner Schmötzer, Heilpraktiker berufen. Auf dem Kongress in Karlsruhe wurde die AMK durch die Nachberufungen von Dr. Klaus Zöltzer, Heilpraktiker & Physiker und von Rainer Krumbiegel, Heilpraktiker komplettiert. Geleitet durch den Sprecher der Arzneimittelkommission, Heilpraktiker Paul J. Oppel und den stellv. Sprecher der Arzneimittelkommission, Heilpraktiker & Tierarzt Arne Krüger, arbeitet die Arzneimittelkommission, die durch die einzelnen DDH-Verbände und die Mitglieder in den Sachverständigenausschüssen und Kommissionen beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) unterstützt wird.
Die AMK der deutschen Heilpraktiker wird von den fünf Verbänden der DDH getragen. Sie ist Stufenplanbeteiligte im Sinne des § 63 des Arzneimittelgesetzes. Ihre Aufgabe ergibt sich diesbezüglich aus § 62 AMG. Dort heißt es: „Die zuständige Bundesoberbehörde (BfArM) hat zur Verhütung einer unmittelbaren oder mittelbaren Gefährdung der Gesundheit von Mensch oder Tier, die bei der Anwendung von Arzneimitteln auftretenden Risiken, insbesondere Nebenwirkungen, Wechselwirkungen mit anderen Wirkungen, Gegenanzeigen und Verfälschungen, zentral zu erfassen, auszuwerten und die nach diesem Gesetz zu ergreifenden Maßnahmen zu koordinieren. Sie wirkt dabei mit den Dienststellen der Weltgesundheitsorganisation, den Arzneimittelbehörden anderer Länder, den Gesundheits- und Veterinärbehörden der Bundesländer, den Arzneimittelkommissionen der Kammern der Heilberufe sowie mit anderen Stellen zusammen, die bei der Durchführung ihrer Aufgaben Arzneimittelrisiken erfassen.“
Dies bedeutet, dass die AMK Meldungen aus der Kollegenschaft über beobachtete Arzneimittelrisiken oder Nebenwirkungen dem Bundesinstitut für Arzneimittel- und Medizinprodukte (BfArM) meldet. Zugleich gibt sie Informationen über Arzneimittelgefahren, Zulassungswiderrufe und/oder Rückrufe durch das BfArM an den Berufsstand weiter. Sie befasst sich mit Sachverständigengutachten und Stellungnahmen im Falle von Stufenplanverfahren.
Darüber hinaus wurden der AMK von den Trägerverbänden, und damit dem Berufsstand, weitere Aufgaben zugeteilt. Als sachverständiges Gremium für Arzneimittelfragen wurde ihm die Aufgabe übertragen, die Verordnungsfreiheit und Vielfalt für den Heilpraktikerstand zu erhalten sowie Einschränkungen, etwa eine Ausweitung der Verschreibungspflicht oder unberechtigte Maßnahmen bei Zulassung, Nachzulassung oder Zulassungswiderruf zu verhindern. Sie bemüht sich, den Sachverstand der Mitglieder aus den Arzneimittelkommissionen beim BfArM zu koordinieren, deren Informationen zu diskutieren und auszuwerten, um zum einen berufspolitische Entscheidungen der Trägerverbände durch Sachgrundlagen vorzubereiten und andererseits den Mitgliedern in den Kommissionen Möglichkeiten für ihr weiteres Vorgehen aufzuzeigen.
Sie vertritt die Trägerverbände gemeinsam in Arzneimittel- und Arzneimittelgesetzfragen in der politischen Öffentlichkeit und bei Bundesbehörden, z.B. bei Anhörungen oder durch Stellungnahmen.
Die AMK besteht derzeit aus 8 Mitgliedern. Dies sind mehrheitlich Heilpraktiker mit langjähriger Erfahrung im Umgang mit unseren naturheilkundlichen Arzneimitteln. Hinzu kommen Apotheker und Sachverständige der biologisch/pharmazeutischen Industrie und aus dem Bereich der Arzneimittelzulassung.
Die AMK der deutschen Heilpraktiker vertritt ausschließlich die Interessen des Berufsstandes in Bezug auf die Arzneimittel. Sie arbeitet den Mitgliedern zu, die in den einzelnen Kommissionen sachverständig mitwirken und von der Gesundheitsministerin in der Regel für drei Jahre berufen werden. Dabei handelt es sich um sachverständige Gremien, die vom BfArM bei den verschiedenen Arzneimittelfragen beratend gehört werden müssen. Ihnen gehören u.a. Sachverständige aus der medizinisch-pharmazeutischen Wissenschaft und den Heilberufen an. So gibt es u.a. einen „Sachverständigenausschuss für Apothekenpflicht“, einen „für Verschreibungspflicht“, „für Standardzulassung“ und die Arzneimittelkommissionen für die Arzneimittel der besonderen Therapierichtungen. Darunter die für den Berufsstand wichtigen Kommissionen C für anthroposophische Arzneimittel, die Kommission D für homöopathische Arzneimittel und die Kommission E für pflanzliche Arzneimittel. Die Kommissionen bestehen normalerweise aus 10 bis 15 Sachverständigen. Darunter befinden sich u.a. Sachverständige aus der Pharmakologie, Toxikologie, Pharmazie, medizinischen Statistik und aus dem Anwendungsbereich, sprich Praktiker. Aus der Heilpraktikerschaft gehören den Kommission C, D und E jeweils 1 Kollege und 1 stellv. Mitglied an. Der Einfluss unseres Berufsstandes hält sich somit bei einer Stimme von 10 bis 15 in Grenzen, kann aber trotzdem genutzt werden.
Zur Vollständigkeit sei noch erwähnt, dass es auch noch eine Deutsche Arzneibuch-Kommission und eine Deutsche Homöopathische Arzneibuch-Kommission gibt.
Geschäftsstelle der Arzneimittelkommission:
Maarweg 10
53123 Bonn
Tel. 0228 / 96 28 99 00
Fax. 0228 / 96 28 99 01
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Neue Mitglieder der Arzneimittelkommission und Sprechergremium
Heilpraktiker Paul J. Oppel, Sprecher
Paul Johannes Oppel, Jahrgang 1940, absolvierte nach dem Schulabschluss eine Ausbildung zum Drogisten. Von 1958 bis 1970 war Paul Oppel bei der Bundeswehr im Sanitätsdienst tätig, in diversen Lazaretten und im medizinischen Einsatz, z.B. 1960 bei der Erdbebenkatastrophe in Agadir. Von 1970 bis 1975 folgte eine Ausbildung und die Tätigkeit als Fachkrankenpfleger für Anaestesie und Intensivpflege in 2 Krankenhäusern in Koblenz und im Universitätsklinikum Gießen. Ab 1971 folgte eine berufsbegleitende Ausbildung zum Heilpraktiker. Im Jahr 1975 erhielt Herr Oppel die Zulassung als Heilpraktiker und ist seit 1975 in eigener Naturheilpraxis tätig.
Vom Bundesministerium für Gesundheit wurde Herr Oppel in verschiedene Arzneimittelkommissionen berufen. In der Kommission für Standardzulassung ist er von 1986 bis heute berufen. 1988 bis 1996 war Paul Oppel stellvertretendes Mitglied in der Kommission E (Phytotherapie) und 1996 bis 2005 war er stellvertretendes Mitglied der Kommission D (Homöopathie). Von 1993 bis 1996 war Paul Oppel schon einmal gewählter Sprecher der Arzneimittelkommission der Deutschen Heilpraktiker. Im Jahr 2003 wurde Herr Oppel zum Sprecher der Arzneimittelkommission gewählt.
Heilpraktiker & Tierarzt Arne Krüger, stellv. Sprecher
Arne Krüger, Jahrgang 1962, studierte von 1982 - 1989 Tiermedizin an der Freien Universität Berlin mit dem Abschluss als Tierarzt. Seit 1988 ist Arne Krüger Heilpraktiker und führt in Berlin eine Naturheilpraxis und eine Tierarztpraxis. Neben verschiedenen verbandlichen Aufgaben ist er seit 2003 stellv. Sprecher der Arzneimittelkommission der deutschen Heilpraktiker und ebenfalls seit 2003 auch 1. Vorsitzender der Stiftung Deutscher Heilpraktiker.
Beim Bundesministerium für Gesundheit und beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ist Arne Krüger seit 2005 stellv. Mitglied im Sachverständigen-Ausschuss für Apothekenpflicht und stellv. Mitglied der Kommissionen D (Homöopathie) und E (Phytotherapie). Seit 2008 ist er auch stellv. Mitglied des Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht.
Das Sprechergremium erledigt die laufenden Geschäfte wie z.B. die Bearbeitung der Arzneimittelmeldungen und der Stufenplanverfahren bei Arzneimittelrisiken, die Bereiche der Zulassung und Registrierung der homöopathischen und pflanzlichen Arzneimittel, die Verschreibungspflicht, die Apothekenpflicht und alle Verfahren im Gesetzgebungsverfahren und bei Verordnungen zum Arzneimittelrecht. Alle offiziellen Stellungnahmen der Arzneimittelkommission werden durch das Sprechergremium erarbeitet. Innerhalb des Sprechergremiums nimmt Arne Krüger die Geschäftsführung der Arzneimittelkommission wahr.
Dipl. Biologin Janine Freder
Janine Freder, Jahrgang 1971, studierte 1990 bis 1997 an der FU Berlin Biologie mit dem Schwerpunkt der Humanbiologie. Von 1999 bis 2006 war Frau Freder wissenschaftliche Angestellte der Firma Phytopharm im Bereich der Arzneimittelzulassung und ist seit 2006 selbstständig als Medical Writer tätig.
Frau Freder hat im Auftrag und mit Unterstützung der Stiftung Deutscher Heilpraktiker eine Forschungsarbeit über die Geschichte des Heilpraktikerberufes erstellt, die im Verlag Volksheilkunde im Jahr 2005 erschienen ist.
Janine Freder wird in der Arzneimittelkommission besonders den Bereich der Zulassung und Registrierung von Arzneimitteln betreuen und durch das Sprechergremium besonders bei europäischen Verfahren eingebunden werden.
Apotheker Dr. Till Fuxius
Dr. rer. nat. Till Fuxius, Jahrgang 1968, studierte Rechtswissenschaft und Pharmazie und ist seit 1995 als Apotheker tätig. Seit 1998 hat Dr. Fuxius eine Apotheke in Köln. Seit 1999 ist er mit Lehrtätigkeiten an der Rheinischen Akademie in den Fächern Arzneimittelkunde und pharmazeutische Berufs- und Gesetzeskunde für PTA in Köln betraut worden. 2002 bis 2004 war Dr. Fuxius auch Dozent für pharmazeutisch-medizinische Rechtskunde im Studienfach Medizinökonomie tätig.
Dr. Till Fuxius wird in der Arzneimittelkommission besonders den Bereich des Inverkehrbringens der Arzneimittel, die Lagerung und Vorratshaltung betreuen.
Heilpraktiker Rainer Krumbiegel
Rainer Krumbiegel, Jahrgang 1953, machte nach dem Abitur eine Offiziersausbildung im Sanitätsdienst der Bundeswehr (Oberleutnant d.R.) und absolvierte 1976 bis 1978 seine Heilpraktikerausbildung. Nach Assistenzzeiten betreibt Kollege Krumbiegel seit 1980 eine eigene Praxis in Münster.
Rainer Krumbiegel wird in der Arzneimittelkommission zusammen mit Dr. Klaus Zöltzer den Bereich der Medizinprodukte betreuen.
Heilpraktiker Michael Martin
Michael Martin, Jahrgang 1956, war ursprünglich als staatlich examinierter Krankenpfleger tätig. Nach einer Fachpflegeausbildung im Bereich Anästhesie und Intensivmedizin erfolgte von 1981 bis 1983 die Ausbildung zum Heilpraktiker. Von 1984 bis 2003 betrieb Kollege Martin eine eigene Naturheilpraxis in Taunusstein. Seit 2000 ist er Leiter des Fachbereichs Naturheilkunde in der Ganzimmun AG, einem Labor für funktionelle Medizin. Herr Martin ist Herausgeber und Autor zahlreicher Publikationen und Fachbücher im Bereich der Naturheilkunde und der Labordiagnostik.
Michael Martin wird in der Arzneimittelkommission besonders den Bereich der Labordiagnostik und der diagnostischen Präparate betreuen, die als Arzneimittel oder Medizinprodukte in den Verkehr gebracht werden.
Heilpraktiker Werner Schmötzer
Werner Schmötzer, Jahrgang 1946, war vormals als Konstrukteur im Maschinenbau tätig. Seit 1979 ist Kollege Schmötzer Heilpraktiker und betreibt eine Naturheilpraxis im ländlichen Raum. Er war langjähriger geschäftsführender Vorstand der „Arbeitsgemeinschaft anthroposophischer Heilpraktiker e.V.“.
Von 2000 bis 2005 war Herr Schmötzer als Fachbeauftragter für Heilpraktiker bei der WELEDA AG in Schwäbisch Gmünd tätig. Im Jahr 2006 erhielt Kollege Schmötzer den Sonderpreis der Stiftung Deutscher Heilpraktiker. Er ist Autor mehrerer Fachbücher zur anthroposophischen Naturheilkunde.
Werner Schmötzer wird in der Arzneimittelkommission besonders den Bereich der anthroposophischen Arzneimittel betreuen.
Heilpraktiker & Dipl. Physiker Dr. Klaus Zöltzer
Dr. rer. nat. Klaus Zöltzer, Jahrgang 1957, war nach dem Studium der Physik an der Universität Göttingen und anschließender Promotion zunächst als Physiker mehrere Jahre in der Industrie in Forschung und Entwicklung tätig. Seit 1993 arbeitet Herr Dr. Zöltzer als Heilpraktiker in seiner Naturheilpraxis in Bad Nauheim. Seit 1997 ist Dr. Zöltzer im Rahmen der überverbandlichen Gutachter- und Gebührenverzeichnis-Kommission als Gutachter tätig. In der Stiftung Deutscher Heilpraktiker war er von 2001 bis 2003 als Beirat berufen und ist seit 2003 der 2. Vorsitzende der Stiftung.
Dr. Klaus Zöltzer wird in der Arzneimittelkommission zusammen mit Rainer Krumbiegel den Bereich der Medizinprodukte betreuen.